Gelebte neue Arbeitswelt

Wie gelingende Beziehungen mit Mitarbeitern und Gästen im Alltag gelebt werden können, zeigt unser Erfahrungsbericht vom Upstalsboom-Hotel in Kühlungsborn, an der Ostsee!

  • Wenn Mitarbeiter mehr tun, als in der Job-Deskription steht!
  • Lehrlinge als Chefs – Wie Azubis lernen Verantwortung zu übernehmen
  • Chefin als Vorbild – Wie man ein Hotel mit positiver Psychologie führt!

Wie gelingt es im Hotelbetrieb, Gäste und Arbeitskräfte gleichermaßen zu begeistern?

Dieser Frage wollten meine Frau Andrea und ich bei einem der beliebtesten Hotels in Deutschland nachgehen und aus diesem Grund trafen wir uns mit Frau Maria Kuhl, die für das Upstalsboom-Hotel in Kühlungsborn die Hoteldirektorin, also die Chefin ist.
Wir wollten sehen, ob das, was wir in vielen YouTube-Videos über die Hotels von Upstalsboom gesehen und auch in den Büchern von Bodo Janssen gelesen haben, tatsächlich so im Hotel gelebt wird. Daher habe ich im Vorfeld um einen Gesprächstermin mit einem Hotel-Manager gebeten. 

Unser Flug von Wien nach Hamburg hatte ca. 1Stunde Verspätung. Wir holten den gebuchten Leihwagen ab, kämpften uns durch den Rushhour-Verkehr von Hamburg und kamen nach ca. 2 Stunden Fahrtzeit im kühlen Kühlungsborn an. 

Das Upstalsboom-Hotel ist sicher eines der größten Hotels am Ort und machte von außen einen sehr   gepflegten Eindruck. Empfangen wurden wir mit einem strahlenden Lächeln der Rezeptionistin, die uns gleich fragte, wie denn unsere bisherige Reise   gelaufen sei. Wir hatten das Gefühl, dass die   Freundlichkeit nicht aufgesetzt war, sondern dass sich  diese Mitarbeiterin bei ihrer Arbeit sehr wohlgefühlt hat.

Da die Zimmer nach dem Einchecken schon fertig waren, sind wir zum Lift gegangen. Dabei ist uns ein großes Leitbild der Upstalsboom-Leitwerte aufgefallen, dass an  der Türe zu einem der Mitarbeiter-Räume angebracht war. Rechts vom Lift sahen wir zahlreiche lustige Bilder der verschiedenen Teams, die am Ostsee-Strand  aufgenommen wurden und in einer in der Nähe befindlichen Vitrinen, waren sämtliche Bücher von Bodo Janssen ausgestellt.

Nachdem wir uns im Zimmer kurz ausgerastet haben, sind wir zum nahe gelegenen Ostsee-Strand gegangen. Obwohl es Mitte Juni war, war es ziemlich frisch und der starke Wind tat sein Übriges, damit wir froren. Interessanterweise kamen uns aber Menschen entgegen, die mit einfachen T-Shirts und kurzen Hosen angezogen waren. Ja, es waren sogar einige im Meer schwimmen. Schon bei diesem Gedanken bekamen wir eine Gänsehaut.

Wir beschlossen, für das Abendessen im Hotel zu bleiben. Wir waren zu diesem Zeitpunkt die ersten Gäste. Der sehr eloquente Kellner bot uns mehrere Plätze an, und so konnten wir uns einen schönen Platz in der Nähe eines großen Fensters aussuchen. Kurz gesagt, das Essen über mehrere Gänge inklusive Weinbegleitung war ein „Hammer“, also wirklich top, aber natürlich auch der Preis.

Heute schon ein Kompliment verschenkt? 

Haben Sie heute Ihre Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen schon gelobt? Einer Studie des Gallup-Institutes sollte das Verhältnis zu Lob und Kritik 5:1 sein. Hier im Hotel Kühlungsborn, kann jeder Mitarbeiter mit kleinen griffbereiten Kärtchen, Lob verschenken! Auf den Kärtchen stehen als Überschrift die Wörter Achtsamkeit, Zuverlässigkeit, Qualität, Herzlichkeit, Vorbild, … Auf der Rückseit können dann einige persönliche Vermerke gemacht werden! Frau Dir. Kuhl freut es sehr, dass das Lob auch von jungen Mitarbeitern kommt. 
 

Sich über Erfolge anderer freuen!

Fr. Kuhl hat sich auch sehr gefreut, dass Fr. Dr. Caroline von Kretschmann kürzlich zum „Hotelier des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Auch sie geht einen ähnlichen Weg wie Upstalsboom, indem sie ihre Mitarbeiter ebenfalls an die erste Stelle stellt und einen Sinn anbietet, der über das rein ökonomische hinausgeht. 

Ukraine-Krieg. Was ein Hotel tun kann!

Auch das Thema „Krieg in der Ukraine“ wurde von Ihren Mitarbeitern angesprochen und sie haben überlegt, welchen Beitrag sie als Hotel leisten können. Sie haben Sachgüter gespendet und einige Flüchtlinge im Hotel aufgenommen und dadurch sogar eine neue Mitarbeiterin gewonnen.
 

Das Team entwickeln und fördern!

Weiters ist Frau Kuhl wichtig, dass ihre Mitarbeiter ihre Stärken ausleben können. So wurde sie von einer Mitarbeiterin gefragt, ob sie zusätzlich auch in einer anderen Abteilung mitarbeiten könne, weil ihr das besonders Spaß machen würde. Inzwischen gibt es einige Mitarbeiter, die in „Kombi-Stellen“ also mehreren Bereichen arbeiten.

Sie erzählte uns, dass einer ihrer Mitarbeiter, einer der Guest-Relation-Manager, mit dem wir uns kurz vorher ja austauschen konnten, in Kürze das Team verlassen würde, sie aber das unterstützt hätte, damit er sich weiterentwickeln könne. Ihre Erfahrungen dazu sind die, dass einige Mitarbeiter, nachdem sie das Hotel verlassen haben, nach einiger Zeit mit neuen Erfahrungen wieder zurückgekommen und sehr dankbar sind, wieder in diesem Hotel arbeiten zu können.

Lehrlinge als Chefs!

Wir haben sie auch auf ihre Azubis angesprochen, die fleißig in der „Fetzenbude“  kleine Imbisse direkt an der Straße anbieten. Sie erzählte uns, wie ihre Azubis den „Laden“ eigenverantwortlich führen, andere Mitarbeiter einteilen und so Verantwortung für ein Team zu übernehmen lernen. 

Es gilt dranzubleiben!

Für Frau Kuhl und ihre Mitarbeiter sei der Upstalsboomweg und das wertschätzende Verhalten schon selbstverständlich geworden, jedoch wäre es wichtig, auch in Zukunft auf den eingeschlagenen Weg der Achtsamkeit weiterzugehen und konsequent an der Umsetzung der Unternehmens-Werte und der Persönlichkeits-Entwicklung ihres Teams dranzubleiben.

Interessant war auch der Hinweis, dass sich Bodo Janssen, der Eigentümer der Upstalsboom-Hotels, gerade in Wien beim Viktor-Frankl-Institut befindet, um sich über die Logotherapie auszutauschen. Das zeigt, dass selbst ein so erfolgreicher Unternehmer wie Bodo Janssen, sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruht, sondern stets bereit ist, neues zu lernen. 

Nach dem Gespräch mit Frau Dir. Kuhl wünschten wir ihr noch weiterhin viel Erfolg mit ihrem großartigen Team versprachen in Kontakt zu bleiben. Nachdem wir mit diesem Aufenthalt sehr zufrieden waren, schrieben wir auch eine positive Hotelbewertung. Prompt kam einige Tage später ein persönliches Mail von Frau Direktor Kuhl, wo sie sich für die positive Rezension bedankte.